ART

Das Stück ART von Yasmina Reza wurde an der Comédie des Champs Elysées in 1994 uraufgeführt. Dort saß eines Tages Sean Connery mit seiner Frau im Publikum und ihnen gefiel das Stück so gut, daß sie den renommierten Dramatiker Christopher Hampton eine Übersetzung erstellen ließen. Diese Produktion wurde in 1996 im Wyndham's Theatre in London zum ersten Mal in englischer Sprache aufgeführt. Bis zum 04.01.2003 lief ART mit insgesamt 27 Besetzungen in London weiter, zuletzt im Whitehall Theatre. ART wurde auch in die Deutsche Sprache übersetzt und lief u. a. in Essen im Grillo-Theater.

Ich stand immer wieder vor den entsprechenden Theatern und überlegt, ob ich mir ART nicht ansehen sollte, hatte mich aber immer wieder anders entschieden. Nun trieben mich 2 Gründe dazu, im Dezember 2002 nach London zu fahren: 1. Das Stück lief nur noch bis zum 04.01.2003 und 2. Bei DER Besetzung konnte ich als Fan einfach nicht anders.

Hier nun die Story kurz zusammengefaßt:

Serge (Mark Gatiss) kauft sich für stolze 200.000 Franc ein Bild, daß er für ein Meisterwerk hält

Während einer seiner langjährigen Freunde Marc (Steve Pemberton) ihm ganz offen sagt, was er von dem Bild hält, versucht es Yvan (Reece Shearsmith) auf die sanfte Tour. Das Ganze eskaliert, als Yvan zu einem geplanten Kinoabend extrem zu spät kommt und bevor überhaupt jemand zu Wort kommt sein ganzes privates Dilemma preisgibt (eine wirklich beindruckende Szene, da Reece für einige Minuten ohne Punkt und Komma redet und man den Eindruck gewinnt, daß er nicht einmal Luft holt). Im Laufe des Gespräches geraten die Freunde immer mehr aneinander, bis es schließlich sogar zu Handgreiflichkeiten kommt. Erst da kommt ihnen nach einer Zeit die Eingebung, daß es sich nicht lohnt, über ein Bild in Streit zu geraten und versöhnen sich schließlich wieder.

Mir hat das Stück gut gefallen, zumal ich beim ersten Mal auch das Glück hatte, in der ersten Reihe sitzen zu dürfen. Man merkt, daß es sich nicht um ein englisches Stück handelt, weil der ganze Aufbau und die Art, es darzustellen, ganz anders ist, als es bei englischen Stücken üblich ist. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, nach London zu fahren. Außerdem hatte ich nach den Vorstellungen das Glück, mich mit Mark, Steve und Reece unterhalten zu können und das war so mit das Beste, was mir je passiert ist. Sie waren unheimlich nett und ich freue mich schon drauf, wenn ich sie vielleicht irgendwann mal wieder treffen darf.

Maggi

Mark Gatiss (Serge)	Steve Pemberton (Marc)	Reece Shearsmith (Yvan)

Hauptquelle der Bilder: ART Programmheft vom Whitehall Theatre